Acht Tage ist es her, seit ich im Hudson River geschwommen, auf dem Palisades Parkway gestrampelt und über die George Washington-Bridge zum Riverside Park gelaufen bin. Es war wie erwartet ein langer und harter Tag, aber auch ein unvergesslicher.
Tagwache war bereits um 02:30. Das war zwar ungemütlich früh, aber aufgrund der weit entfernten Wechselzone eben auch nötig: Kurz nach 03:15 fuhren die Busse vom Hotel an die Ferry Station, von wo es um 04:00 per Fähre in die Wechselzone ging. Nach einem letzten Bike-Check, einer Banane, einem halben Muffin und zwei Toitoi-Besuchen ging es wiederum mit der Fähre zur Startbrücke, von wo ich ziemlich genau um 07:07 die 140.6 Meilen in meine Hände bzw. unter meine Füsse nahm.
Zwischen diesem Moment und meiner Überquerung der Ziellinie im Riverside Park lagen genau 10 Stunden, 7 Minuten und 49 Sekunden. Knapp 608 Minuten mit einem ständigen Auf und Ab - topografisch und mental.
"When I first saw the fast swim time, I thought, 'maybe I’ll break 8 hours.' Then, on that second trip back into that headwind on the bike, I revised my goal to, 'maybe I’ll just try and set a best time.' And, then, after making the trip to the first turnaround at about 3.75 miles into Palisades Park, I revised my goal again to, 'maybe I’ll just worry about actually finishing.'"
Direkt nach dem zweiten Wechsel stand als erste Kostprobe ein ca. 400m langer Anstieg an. Dieser brachte uns auf die 7 Meilen-Runde, die zweimal gelaufen werden musste und es nicht minder in sich hatte: rauf und runter, rauf und runter, ohne wirklich flache Abschnitte, dafür mit dem Dykman Hill, der uns - sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg geschätzt 500m langen, steilen Anstieg bereit hielt. Nach etwas mehr als 14 Meilen durfte man die Rundstrecke hinter sich lassen und den Weg nach Manhattan unter die Füsse nehmen. Die Überquerung der George Washington-Bridge war dabei aus zweierlei Hinsicht ein Highlight: Der Blick auf den Big Apple liess das Leiden für einige Momente in den Hintergrund rücken und die ersten wirklich flachen Meter liess die Beine nochmals etwas flüssiger laufen.
Mental hatte ich mich auf einige der härtesten Stunden in meinem bisherigen Leben einzustellen versucht. Primär hatte ich dabei an den Stunden zwischen dem zweiten Wechsel und der Ziellinie gedacht, nicht aber daran, dass ich mich im Wasser unwohl, in der ersten Wechselzone schlecht und auf den ersten vier Kilometern auf dem Rad wirklich miserabel fühlen würde. Und auch nicht daran, dass ich noch auf dem ersten 90 Kilometern auf dem Rad zum ersten Mal in meinem Leben einen Penalty für Drafting erhalten würde. Ein Penalty, der im entsprechenden Moment zugegebenermassen gerechtfertigt war weil ich tatsächlich zu nah aufgeschlossen hatte. Ein Penalty aber auch, der mit Blick auf einige hundert andere Teilnehmer aber durchaus hätte diskutiert werden können.
YOU ARE AN IRONMAN!
Es waren die Worte, auf die ich mich seit Monaten gefreut hatte. Denn unabhängig von Zeit und Rang wollte ich bei meinem ersten ganzen Ironman immer vor allem eines: Die Ziellinie erreichen. Dass ich bei meinem Debut über die lange Strecke die magische 10 Stunden-Grenze auch auf einer nicht ganz einfachen (selbstverständlich abgesehen vom Schwimmen!) Strecke um gerade mal acht und einen Kona-Slot um lediglich 20 Minuten verpassen würde und dass ich mich dabei auch noch innerhalb der Top 100 unter über 2500 Teilnehmern klassieren würde, hätte ich nach meinem ersten Halb-Ironman vor vier Jahren nicht zu träumen gewagt.
Somit gehen einige tolle Monate zwischen Phuket, Singapore, der Kraichgau und dem Zürichsee zu Ende. Viele Liter Schweiss sind zwar geflossen und einige Trainingseinheiten haben mich echt ans Limit gebracht. Aber: It was worth it!
Zum Abschluss bleiben nur noch drei Dinge:
- Ein riesiges Dankeschön an mein Mami und meinen Papi, auf die ich nicht nur hier zu Hause immer zählen kann, sondern die mich auch nach New York begleitet und dort so gut wie möglich unterstützt haben.
- Thank you Jan and Hannie for joining our family trip to the big apple, more than exciting to have a swiss-dutch fan connection
- Ein ebenso grosses Danke an Maureen, die mich in den letzten Monaten immer wieder angetrieben und manchmal auch gebremst, aber immer unterstützt und mir in New York einen grossen Teil Nervosität abgenommen hat.










