Dienstag, 6. März 2012

Training in Paradise: The Suffering of Running



Über die Einfachheit des Schwimmens und die Schönheit des Radfahrens im Thanyapura Sports&Leisure Club bzw. in Thailand, habe ich ja schon mehr oder weniger ausführlich berichtet. Heute die dritte Disziplin des Triathlon, das Laufen. Und hier hört es leider auf mit "Simplicity" und "Beauty".

Nach drei Wochen hat sich gezeigt, dass es hier nie - aber auch wirklich nie - einfach geht mit dem laufen. Egal ob man am Morgen, am Mittag oder am Abend laufen geht, bei sonnigem Wetter oder bei wolkenverhangenem Himmel, vor dem Frühstück oder danach, vor dem Radfahren oder nach dem Radfahren, ob etwas schneller oder lockerer, ob mit den blauen, den grünen oder den roten Schuhen, alles spielt höchstens eine untergeordnete Rolle: Heiss und feucht ist es immer und so kommt es, dass es jeweils nur wenige Minuten dauert, bis Shorts und Oberkörper nass sind und sich auch an den Beinen die ersten Rinnsale von Schweiss bilden. T-Shirt? Fehlanzeige! Nachdem ich den Gilbert zu Beginn noch aufgezogen habe, laufe auch ich seit Woche zwei nur noch oben ohne.

Die Bedingungen etwas lindern können nur der Fuel Belt und der Skinfit-Visor:

Ein Abenteuer sind hier aber auch die Läufe, gerade wenn man - so wie ich - nicht gerade der ultimative Tierfreund ist und es auch nicht wirklich mit schleichenden Reptilien hat. 
Unabhängig davon, wo man entlangläuft, Hunden begegnet man immer und überall. "Interessant" an diesen Begegnungen ist immer der Moment, in welchem sich zeigt um welchen Typ Hund es sich handelt:
  • Die "Angsthasen-Hunde" verziehen sich an einen sicheren Ort; mit ihnen braucht man sich nicht weiter auseinanderzusetzen
  • Die "Egalität-Hunde" bleiben regungslos auf der Strasse liegen; bei ihnen ist immer mal wieder ein Ausweichmanöver notwendig
  • Die "Aggressor-Hunde" jagen den Läufern lautem Bellen nach; mit ihnen muss man sich i.d.R. einen Moment lang beschäftigen

"Beschäftigen" deshalb, weil weglaufen schlicht und einfach nicht geht. Trotz allem Training. Oder wegen des Trainings: Sie sind schneller. Immer!
Und so steht "beschäftigen in diesem Fall dafür, dass man stoppen, sich umdrehen und im Minimum die Hand erheben und so tun muss, als ob man einen Gegenstand schmeissen würde. Das kostet natürlich alles unglaublich viel Zeit und ist dem Kilometerschnitt somit nicht gerade dienlich. Man könnte Ganze darum schon beinahe als ärgerlich bezeichnen. ;-)

Einen positiven Einfluss auf die Laufgeschwindigkeit - zumindest bei mir - haben dagegen die Schlangen. Wenn sich ein solches Exemplar direkt vor mir über die Strasse schlängelt, dann habe ich einen dermassen grossen Adrenalin-Kick, dass sich die nächsten Meter fast wie von selbst laufen.

Soviel zum Training in Paradise. Das nächste Mal etwas über die Sparsamkeit der Thailänder.

PS: Ich war noch nie bereits im März so braun.