Nach mehreren Wochen in Thailand bin ich mir ziemlich sicher: Die Thailänder sind ein sehr sparsames Volk!
Beispiele gefällig? Nun denn:
Viele Thailänder sparen sich den Helm, wenn sie mit dem Scooter unterwegs sind. Scooter sind darüber hinaus in Thailand sowieso ein sehr verbreitetes Verkehrsmittel, sparen sich die Leute - indem sie sich zu zweit, zu dritt oder teilweise gar auch zu viert auf ihre Motorräder setzen - damit doch die Anschaffung eines Autos. Auch scheinen sich die Thailänder das Essen zu sparen, nur so lässt sich erklären, weshalb viele von ihnen so dünn sind.
Diese Arten von Sparsamkeit - gerade wenn ich sehe, dass ein kleines Kind ohne Helm von seinen Eltern vorne auf einem Scooter mitgeführt wird - machen mir zwar Gedanken, haben in der Regel aber keinen Einfluss auf mein Training.
Etwas anders sieht das aus, wenn sich die thailändische Sparsamkeit auf den Verbau von Asphalt bezieht. Nicht, dass die Thailänder vor lauter Sparsamkeit ihre Strassen schlecht oder gar nicht unterhalten würden. Nein, an der Qualität der hiesigen Strassen kann man nichts aussetzen und sie brauchen beispielsweise auch den Vergleich mit einigen Teilstücken der Seestrasse an der Zürcher Goldküste nicht zu scheuen. Wobei man dazu fairerweise aber auch anfügen muss, dass sie auf Phuket deutlich weniger Probleme mit strassenzerstörendem Frost haben als wir in der Schweiz...
Die Sparsamkeit der Thailänder beim Verbau von Asphalt zeigt sich vielmehr in der Direktheit der Strassen. Keine unnötigen Kurven, immer möglichst direkt scheint die Devise zu lauten. Solange das Terrain flach bleibt, ist das ja durchaus praktisch. Etwas mühsamer wird es aber, wenn sich Hügel in den Weg stellen. In der Schweiz würden die Strassenbauer dann Serpentinen planen und so, gezwungenermassen, etwas mehr Asphalt verbauen.
Nicht so auf Phuket: Die Strassen führen geradewegs über die Hügel! Dadurch werden die Anstiege zwar kürzer, aber eben auch umso steiler und Steigungen von über 20% sind keine Seltenheit. In Kombination mit einem 42er-Kettenblatt können so auch die kürzesten Steigungen richtig hart, schmerzhaft und schweisstreibend werden. Und, wie das Bild zeigt, manchmal auch die härtesten Fisch(e) aus dem Sattel zwingen:
PS: Gestern und Heute hat es nach knapp vier Wochen erstmals tagsüber geregnet.