Dass Thailand nicht nur als das Land des Lächelns gilt, sondern es auch tatsächlich ist, kann ich nach zwei Monaten mehr als nur bestätigen. Egal wo man hinkommt, ob in ein Restaurant, in einen Supermarkt, zum Coiffure, in den Massagesalon, überall wird man mit einem Lächeln begrüsst und auch wieder verabschiedet. Naja, letzteres zumindest, wenn man sich selbst auch entsprechend aufgeführt bzw. verhalten hat. Und das schöne dabei ist, dass es immer echt wirkt.
Natürlich habe ich mir die Frage gestellt, weshalb die Thailänder überhaupt so viele Speed Bumps bauen? Von "benötigen" würde ich nicht sprechen, so grausam schnell fahren sie mit ihren Autos in der Regel nämlich nicht, als dass allenthalben Speed Bumps vorhanden sein müssten. Da ich aber leider weder vom Strassenverkehrsamt von Phuket noch vom Tiefbauamt eine Information erhalten habe (wobei zugegebenermassen auch mein Thailändisch nicht genug gut ist, um solche Dinge zu erklären), habe ich die Bauart der Speed Bumps genauer betrachtet. Und siehe da, es gibt zwei unterschiedliche Arten von Speed Bumps: Die schön gebauten, mit gelb/schwarzen Markierungen versehenen und teilweise sogar mit Schildern vorgängig angekündeten sowie die etwas weniger perfekt gebauten und niemals markierten. Interessanterweise finden sich erstere häufig Ein- und Ausgangs von Dörfern, während sich letztere eher in der Mitte der Dörfer, vorzugsweise direkt vor einem Häuschen, befinden. Es scheint also die offiziellen und und die inoffiziellen Speed Bumps zu geben, ganz nach dem Motto: Es wäre zwar wohl nicht ganz im Sinne von Polizei und Tiefbauämtern, aber vielleicht sollten wir in der Schweiz - um den Rasern Herr zu werden - den Bau von Schwellen auch (teil-)privatisieren?
Etwas gewöhnungsbedürftiger war dafür aber die Welle, die am letzten Mittwoch Abend im Begriff war, auf uns zuzurollen. Nachdem am späten Nachmittag die Erde sehr spürbar und während einer gefühlten Ewigkeit gebebt hatte, wurde Tsunami-Alarm ausgelöst. Auch wenn Bangtao Beach, wo sich unser Appartement befindet, bei der Katastrophe im Dezember 2004 überhaupt nicht betroffen war, hiess es, sich in die Höhe bzw. ins Landesinnere und somit in Sicherheit zu begeben. Glücklicherweise entstand kein (grosser) Tsunami, Phuket war überhaupt nicht betroffen und der Alarm konnte nach einigen Stunden widerrufen werden, so dass wir auch die Nacht auf Donnerstag im Chom Tawan verbringen konnten.
Zugegebenermassen möchte ich eine solche Situation nicht unbedingt nochmals erleben. Immerhin weiss ich nun aber, dass mein Verstand in solchen Situationen absolut logisch funktioniert (oder waren es lediglich Instinkte?): Auf dem Weg ins Landesinnere habe ich mich zum Big One Super Market in Talang begeben und dort Schokolade von Lindt und Gummibärchen von Haribo gekauft. Wenn schon von einer Welle veschluckt werden, dann wenigstens mit den richtigen Süssigkeiten im Bauch!